Neurogene Tumoren des Mediastinums
Bei der Einteilung und dem Festlegen des Therapiekonzepts bei den neurogenen Tumoren des Mediastinums muss zunächst unterschieden werden zwischen kindlichen Tumoren und Tumoren des Erwachsenenalters.

Bei den kindlichen Tumoren kommen am häufigsten Neuroblastome, Ganglioneuroblastome und Ganglioneurome vor. Nervenscheidentumoren sind bei Kindern eher eine Rarität. Diese Tumoren sind im Kindesalter häufig maligne und finden sich vor allem paravertebral im hinteren Mediastinum. Wichtig bei dem Therapiekonzept dieser Tumoren ist, dass die Neuroblastome, welche die grösste Gruppe an malignen mediastinalen Tumoren darstellen, nach dem internationalen Neuroblastoma-Staging-System (INSS) klassifiziert werden und dementsprechend auch das Therapiekonzept festgelegt wird. Das bedeutet für die low-risk Patienten im Stadium I und II die komplette chirurgische Resektion mit Lymphknotendissektion besonders im hinteren Mediastinum. Bei Patienten mit intraspinalen Anteilen muss in Zusammenarbeit mit den Neurochirurgen eine komplette Resektion intraspinal erreicht werden. In den höheren Stadien 3 und 4 ist neben der operativen Therapie unbedingt eine kombinierte Chemotherapie erforderlich.

Bei den neurogenen Tumoren des Mediastinums bei den Erwachsenen handelt es sich in der Mehrzahl der Fälle um Nervenscheidentumoren oder um Tumoren, die ihren Ursprung in den Ganglien im Paravertebralbereich haben.

Da es sich bei den meisten neurogenen Tumoren um benigne Tumoren handelt, können diese entweder durch eine videoassistierte Thorakoskopie oder eine Thorakotomie reseziert werden. Gegen ein thorakoskopisches Verfahren spricht eine Tumorgrösse von über 6 cm, wenn Spinalarterien betroffen sind oder eine intraspinale Ausbreitung des Tumors zu sehen ist. Entscheidend ist jeweils bei allen diesen Verfahren, dass eine R0-Resektion durchgeführt wird. Wichtig bei der Therapieplanung von Tumoren im hinteren Mediastinum ist die Berücksichtigung einer Beteiligung eines intraspinalen Anteils des Tumors.