Kielbrust

Definition und natürliche Entwicklung
Nach der Trichterbrust ist die Kielbrust die zweithäufigste angeborene Deformität der vorderen Thoraxwand. Sie ist durch eine kielförmige Vorwölbung des Brustbeines gekennzeichnet. Ihre Inzidenz liegt bei etwa 0.6%. Die Kielbrust ist bei Geburt eher selten sichtbar und entwickelt erst während der Pubertät. Eine Assoziation mit gehäuften Atemwegsinfektionen, einer erhöhten Asthmainzidenz und Skoliose ist beschrieben.

Konservative Therapie

Konservative Therapie mittels DKS/FMF
Das DKS wird gemäss den Massen der Deformität und des Patiententhorax angefertigt. Dank eines digitalen Messgerätes werden Korrektur- (erforderliche Druck, um die Kielbrust vollständig zu korrigieren) und Therapiedruck (Druck während der täglichen Applikation) bestimmt. Diese Drücke sind beliebig veränderbar. Druckstellen auf der Haut durch zu hohe Drücke werden so vermieden. Das DKS ist täglich zwischen 8 – 12 Stunden zu applizieren, kann aber auch nachts getragen werden. Der Korrekturdruck gibt Auskunft über Therapiedauer, die im Durchschnitt zwischen 6 und 9 Monate beträgt. Die klinischen Verlaufskontrollen erfolgen anfänglich alle 4-6 Wochen, dann alle 3 Monate. Das DKS ist in jedem Alter effizient. Verglichen mit herkömmlichen Kompressionsorthesen erlaubt das DKS einen höheren Tragekomfort aufgrund des digital regulierbaren Drucks. Aufgrund seiner mehrteiligen Bauweise lässt sich das DKS an den wachsenden Thoraxumfang adaptieren. 

Chirurgische Therapie

Chirurgische Therapie mittels Abramson Technik
Analog zur Nuss Technik wird in Vollnarkose ein an die gewünschte Thoraxwandform vorgeformter Metall- oder Titaniumbügel vor das Brustbein eingebracht. Der Bügel verbleibt 1 Jahr und wird in einer Zweitoperation wieder entfernt. Der Eingriff sollte erst nach abgeschlossenem Knochenwachstum durchgeführt werden. Operations- und Spitalaufenthaltsdauer sind vergleichbar mit der der Nuss Technik. 

Chirurgische Therapie mittels Ravitch Technik (siehe Trichterbrust)