Hyperplasie des Thymus
Hierunter versteht man eine Lymphfollikelhyperplasie (Vergrösserung der Zellen des Thymus) ohne Grössenzunahme des gesamten Thymus. Dieses Phänomen beobachtet man häufig bei Patienten mit Myasthenia gravis (Autoimmunerkrankung mit rascher Muskelermüdung). Zudem kommt es auch bei Lupus erythematodes, Morbus Addison, rheumatoider Arthritis und Leberzirrhose vor. Eine „echte“ Thymushyperplasie mit Vergrösserung des Organs wird selten beobachtet.
Morbus Castleman (giant lymph node hyperplasia)
Dieses Syndrom geht mit einer erheblichen Lymphknotenvergrösserung einher. Es handelt sich um eine lymphoproliferative Erkrankung, deren Pathogenese kaum verstanden ist. Man vermutet, dass die Lymphknotenvergrösserung als Reaktion auf zumeist entzündliche Prozesse hervorgerufen wird.
Zysten
Die häufigsten Zysten in diesem Bereich stellen die bronchogenen Zysten dar mit ca. 50 – 60% aller mediastinalen Zysten, die beim Erwachsenen nachgewiesen werden. Auch wenn es sich bei diesen Zysten in der Regel um angeborene Veränderungen handelt, werden lediglich 1/3 im Kindesalter festgestellt und ca. 2/3 erst nach dem 20. Lebensjahr auffällig und deshalb therapiert. Die bronchogenen Zysten können entweder intrapulmonal oder extrapulmonal auftreten und haben in den seltensten Fällen noch Kontakt zum Bronchialsystem. Die weiteren auftretenden Zysten des Oesophagus und des Perikards spielen eher eine untergeordnete Rolle. Die bronchogenen Zysten werden insgesamt in fünf Gruppen eingeteilt. Hierbei gibt es die paratrachealen Zysten, die subcarinal gelegenen, die hilär gelegenen sowie die paraoesophageal gelegenen und eine weitere Gruppe, die diffus angelegt ist. Insgesamt kann jedoch festgehalten werden, dass in grösseren Untersuchungen ca. 75% dieser bronchogenen Zysten unterhalb der Hauptkarina zu finden sind. Des Weiteren sind ungefähr 1/3 dieser Zysten ausschliesslich im mittleren Mediastinum lokalisiert und 2/3 verlassen dieses und sind im hinteren Mediastinum lokalisiert. In der Untersuchung des St.-Georg-Hospitals sind ca. 2/3 der Patienten symptomatisch und 1/3 weisen keine Symptome auf. Der Nachweis einer bronchogenen Zyste bzw. einer Zyste anderer Genese bedarf immer einer chirurgischen Therapie, da in Studien gezeigt werden konnte, dass bei einem konservativen Vorgehen bei mehr als 2/3 der Patienten Symptome bzw. Komplikationen auftreten. Des Weiteren lässt sich nur durch die chirurgische Resektion die eindeutige Dignität klären. Die Alternative einer perkutanen Aspiration von Zysten kann nicht empfohlen werden, da es hierbei immer wieder zu Rezidiven und auch zu Komplikationen kommen kann. Als operatives Verfahren kommt entweder eine Thorakotomie bzw. auch eine Thorakoskopie in Frage. Die Thorakoskopie sollte durchgeführt werden, wenn kein Anhalt auf Malignität vorliegt und die Ausdehnung der Zyste auch eine komplette Resektion ermöglicht. Entzündungen im Rahmen von Systemerkrankungen wie Tuberkulose, Sarkoidose oder Pilzinfektionen kommt es häufig zu einer Lymphknotenvergrösserung, welche auch als mediastinale Raumforderung, zumeist des vorderen Mediastinums imponieren können. Therapiert werden sollte die zugrunde liegende Erkrankung.